Photo Feature

Mit der D4 (betrunken) in Graz

Vor ein paar Wochen kreuzten sich zufällig zwei freudige Ereignisse. Zum Einen hatte ich mir gerade eine D4 für ein Shooting am Freitag ausgeliehen und durfte sie übers Wochenende behalten, und zum Anderen stand endlich mal ein Besuch bei Mr. Stoney Maloney im schönen Graz an. Also packte ich am Samstag die Fat Lady und ein paar Linsen ein und schwang mich ins Auto. Da am selben Tag ein Besuch am Kärntner Ball in der Puntigamer Brauerei geplant war, wurde nichts dem Zufall überlassen und der Abend startete diesmal bereits mittags bei ein paar Bier. Obwohl ein leichter Schwips bekanntermaßen förderlich für einige Aktivitäten des Nachtlebens ist, lässt sich das nicht unbedingt eins zu eins aufs Fotografieren ummünzen. Was mir unliebsam ins Gewissen rückte, als ich mit einer geliehenen 6000€-Kamera durch die grazer Innenstadt stolperte. Gerade als meine Leber, nach einem Gewaltakt ihrerseits, meinen Kreislauf wieder in halbwegs geordnete Bahnen lenkte, setzte mein Gastgeber bereits unerbittlich zum nächsten Einkehrschwung ins berüchtigte Glöcklbräu an. Ein paar Weißbier später paarte sich bei mir die unumstößliche Gewissheit, dass ich heute kaum mehr ausnüchtern würde, mit der zermürbenden Erkenntnis, dass der Abend eigentlich noch nicht mal wirklich begonnen hatte. Gottseidank stand noch ein kurzer Boxenstopp in Mr. Maloneys Wohnung an, bei dem ich die D4 mit großer Erleichterung sicher in meiner Fototasche verstaute. Befreit von meiner fast übermenschlichen Bürde, konnte ich endlich beginnen den Abend und das grazer Nachtleben in vollen Zügen zu genießen.

Als ich am nächten Morgen mit einem Riesensombrero, zwei ukrainischen Prostituierten und einer handsignierten CD der „schönsten Kärntnerlieder mit Dr. Jörg Haider“, in einer Telefonzelle aufwachte

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dauerte es nicht lange bis Mr. Maloney und ich wieder durch die Stadt flanierten, um einerseits in gruppentherapeutischer Manier die Ereignisse der vorangegangenen Nacht aufzuarbeiten und andererseits den sonnigen Herbstsonntag zu genießen. Gegen Abend befand ich mich bereits wieder auf der Autobahn in Richtung der Bundeshauptstadt – im Gepäck ein paar nette Erinnerungen und zum Glück eine heile D4.

 

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