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Mallorca

Es gibt vermutlich wenige Menschen, bei denen nicht augenblicklich Bilder im Kopf auftauchen, wenn sie den Namen der Balearen-Insel hören. Zu den positiveren Assoziationen werden wohl lange Sandstrände und malerische Küstenorte gehören, viele werden aber unweigerlich an grölende Billig-Touristen und ihren demokratisch gewählten Vertreter, Jürgen Drews, denken. Nach meinem Besuch letzte Woche, kann ich jetzt zweifelsfrei sagen: Mallorca ist all das… und noch mehr.

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Als vor Äonen der erste deutsche Eroberer seine Adilette auf den feinkörnigen Sand der Insel setzte, sein Handtuch in hohem Bogen auf einen Liegestuhl warf und staatsmännisch verkündete: „Muddi, hier bleibenwa!“, da muss es wohl um das Schicksal Mallorcas bestellt gewesen sein, fortan als Hausmeisters Urlaubsdestination in der öffentlichen Wahrnehmung zu existieren. Und all das kommt natürlich nicht von ungefähr. Wer, wie ich, per se kein Problem mit unseren nördlichen Nachbarn hat, wird es wohl verkraften, dass in der kleinsten Taverne im hintersten Hafenort am Nachbartisch deutsches Tagesgeschehen besprochen wird. Wen XXL-Deutschland-Trikots über schweinchenrosa aufgebrannten Bierbäuchen jedoch in biblische Rage versetzen, der sollte sich zumindest im Klaren darüber sein, worauf er sich beim Buchen des Fluges einlässt.

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Ganz grundlos haben die Deutschen Mallorca aber nun mal nicht zur Kolonialisierung ausgewählt. Der Ballermann mit seinen prolligen Discos steht ganz sicher im Zentrum des Interesses des partywütigeren Teils der Besucher – mit etwas Zeit, einem Mietauto, sowie dem Vorsatz, nicht den ganzen Tag am Strand zu gammeln, lässt sich aber eine gänzlich andere Seite der Insel entdecken, mit einer Naturkulisse, die in Europa sicher ihresgleichen sucht.

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Auch wenn sich das Gros der Inseltouristen in der Hauptstadt Palma und den Stränden im Osten ballt – Ruhe und Abgeschiedenheit darf man sich auch in den restlichen Inselteilen nicht erwarten. Ob man jetzt über die Passstraßen des majestätischen Tramuntana Gebirges im Norden fährt, eines der malerischen Bergdörfer, wie Valldemossa oder Fornalutx, besucht, oder in eine der vielen felsigen Buchten zu azurblauem Wasser hinunterklettert, irgendwer hat ebenfalls denselben „Geheimtipp“ auf diesem einen Mallorcablog gelesen.

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Mallorca hat mit gerade mal 90km Durchmesser wirklich viel zu bieten. Ob man sich jetzt eine Woche lang am Ballermann besinnungslos säuft, in einem ruhigen Agroturisme im Landesinneren die Seele baumeln lässt oder, wie wir, mit dem Mietauto die Insel erkundet, es ist für jeden was dabei. Die fast ständige Gesellschaft anderer Reisender darf einen halt dabei nicht stören. Aber das ist fast schon Jammern auf hohem Niveau.

 

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