Im Kaffeehaus

Kaum etwas ist so typisch wienerisch wie das Kaffeehaus. Bevor es Starbuck’s und Mc Café gab, gab es das Hawelka, Griensteidl und das Central. Bevor es den Tall Latte Machhiato gab, gab es die Melange. Zwar laufen ich an den ebengenannten Häusern ständig vorbei, hinein zieht es mich eher selten. Zum einen, weil ich nicht wirklich ein Kaffeetrinker bin und zum anderen weil ich nicht wirklich ein Wiener bin. Aber manchmal spielt man eben mit, um dann doch wieder angenehm überrascht zu werden. Man sitzt da auf seinem knarrenden Holzsessel, lauscht andächtig dem Piano, das im Hintergrund dumpf ein paar Wienerlieder intoniert und meint, dass neben dem Zigarettendunst noch ein Hauch Fin de Ciècle in der Luft liegt, ein Stück vom alten Wien. Und irgendwie fühlt man sich wieder ein bisschen als Teil dieser Kultur, die jährlich abertausende Touristen magnetisch anzieht. Irgendwie fühlt man sich wie ein waschechter Wiener…sogar ich.