Nikkor 35mm f/1.8G DX
Heute hat meine Objektiv-Familie wieder mal Zuwachs bekommen. Nachdem ich in letzter Zeit wirklich auf den Geschmack von Festbrennweiten gekommen bin und ich viel Gutes über diese Linse gelesen habe, hab ich heute spontan bei einer großen Elektrokette zugeschlagen. Im Anschluss gings dann gleich daran mal ein paar Testfotos zu schießen. Die Ergebnisse sind mehr als zufriedenstellend, wenn man ein paar Dinge beherzigt:
- Der Preis für die Linse beträgt +/- 190€. Das ist der sprichwörtliche Schlapfen. Da kann man schon mal nicht viel falsch machen.
- Das „DX“ im Namen bedeutet, dass das Objektiv an den kleineren Bildkreis der APS-C Sensoren (D3100, D5100, D7000, D90) angepasst ist. Normalerweise hinterlassen diese Objektive bei Verwendung an einem Vollformatbody (D700, D3s, D3x) einen häßlichen schwarzen Ring (Vignette) am Foto, sind de facto also an diesen Kameras unbrauchbar. Das Nikkor 35mm ist hier zumindest teilweise eine Ausnahme. Bei offener Blende zeigt sich lediglich eine leichte Vignette, die ich teilweise einigen Fotos aus gestalterischen Gründen sogar manuell in Lightroom hinzufüge, die sich auf der anderen Seite aber leicht entfernen lässt. Stärker abgeblendet bekommt man die typischen tiefschwarzen Ränder. Da hilft auch keine Objektivkorrektur mehr. An Crop-Kameras ist das Objektiv natürlich uneingeschränkt nutzbar und eine echte Empfehlung, am Vollformat sollte man eher nicht über Blende 5,6 hinausgehen.
- Schärfe und Bokeh entsprechen dem Nikon-Standard. Hier gibt es nichts zu bekritteln. Ebensowenig bei der Verarbeitung des Objektivs.
- Der Autofokus erfolgt über den nikontypischen eingebauten Ultraschallmotor und geht nahezu geräuschlos und zügig über die Bühne.
Fazit: Nikon bietet hier für wenig Geld ein mehr als solides Stück Glas. Natürlich kommt es von der Abbildungsleistung nicht an die Vollformat-Festbrennweiten heran, aber das ist bestenfalls Jammern auf hohem Niveau. 90% der Betrachter würden ohnehin keinen Unterschied bemerken. 35mm sind am Vollformat meiner Meinung nach eine sehr nette „Alltags“-Brennweite. Das Objektiv wird an meiner D700 also sicher viel Zeit verbringen. Last but not least ist natürlich die hohe Lichtstärke von 1.8 ein großer Pluspunkt.
Zum Abschluss gibts noch die Testfotos, die ich heut geschossen hab, zusammen mit ein paar Bemerkungen. Alle Bilder sind RAW’s out of cam und lediglich nachgeschärft.